Bekanntmachung der Richtlinie zur Förderung von Projekten zum Thema „Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Wirkstoffforschung“
- saskiathoenissen
- 11. März
- 2 Min. Lesezeit
Der demografische Wandel verlangen weitere neue Arzneimittelentwicklungen, um künftig eine adäquate Gesundheitsversorgung gewährleisten zu können. Jedoch ist die Wirkstoffentwicklung ein langwieriger und kostenintensiver Prozess, der mit hohen wirtschaftlichen Risiken verbunden ist. Es werden zudem selten gänzlich neue Arzneimittel entwickelt und der Fokus liegt meist auf Erkrankungen, die wirtschaftlich besonders lohnenswert erscheinen. Hier bietet die Künstliche Intelligenz (KI) ein hohes Potenzial. Nicht nur die Bildgebung in der medizinischen Diagnostik oder KI-gesteuerten Robotik, sondern auch die Strukturvorhersage von Proteinen werden heutzutage mit KI gelöst und sind Themen in Space2Health.

Mit dieser Fördermaßnahme verfolgt das BMBF das Ziel, den Prozess der Wirkstoffforschung entlang der gesamten Entwicklungskette mittels KI in Zukunft schneller und mit einer höheren Erfolgsrate umzusetzen. Gefördert werden interdisziplinäre Forschungsprojekte, die anwendungsbezogen sind, einen hohen medizinischen Bedarf adressieren und ein hohes wissenschaftlich-technisches Risiko aufweisen. Der Fokus soll auf der Wirkstoffforschung mittels KI und der diesbezüglichen Validierung von KI-Methoden liegen. Dabei sollen keine gänzlich neuen KI-Lösungen entwickelt, sondern vorhandene KI-Methoden auf die Wirkstoffforschung angewendet werden.
Folgende Beispiele für Anwendungsfelder im Bereich der KI-Methoden und in silico-Modellierung für die Arzneimittelentwicklung sind:
Entwicklung von niedermolekularen Arzneistoffen, Impfstoffen, Biologika/Biosimilars, Zell- und Gentherapien
Repurposing von bereits verfügbaren Wirkstoffen insbesondere in kommerziell weniger interessanten, aber medizinisch hochrelevanten Bereichen wie der Antibiotikaentwicklung
Aufarbeitung und Bereitstellung standardisierter, großvolumiger, qualitätsgesicherter Datensätze basierend auf vorhandenen, aber bisher nicht aufbereiteten Daten
Target-Identifizierung und -Validierung
Hochdurchsatzscreenings, Lead-Generierung und -Optimierung
Sicherheits- und Toxizitätsvorhersage
Design von klinischen Studien
Personalisierung von Therapien
Forschungs- und Entwicklungsarbeiten werden maximal bis einschließlich der klinischen Phase IIa gefördert. Projekte, auf die mindestens eines der folgenden Kriterien zutrifft, sind nicht förderfähig (Ausschlusskriterien):
ausschließlicher Fokus auf die Entwicklung neuer KI-Methoden oder Weiterentwicklung vorhandener KI-Methoden
fortgeschrittene klinische Studien (über Phase IIa hinaus)
Durchführung individueller Heilversuche
Entwicklung von Begleitdiagnostika („Companion Diagnostics“) und In-vitro-Diagnostika, gemäß der Definition der EU-Verordnung 2017/7462
Vorhaben zu Methoden, Technologien und Verfahren im Bereich der Medizintechnik sowie zur Erforschung und Entwicklung von Medizinprodukten oder von Tierarzneimitteln
Gefördert werden primär interdisziplinäre Verbundprojekte. In begründeten Einzelfällen sind Einzelvorhaben möglich. Einzelvorhaben müssen darlegen, dass eine ausgewiesene Expertise auf den beiden Teilgebieten Wirkstoffforschung und KI vorhanden ist und wie die Anwendungsorientierung gewährleistet werden soll.
Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt In der ersten Verfahrensstufe sind dem beauftragten Projektträger bis spätestens 30. April 2025 zunächst Projektskizzen in deutscher Sprache ausschließlich in elektronischer Form vorzulegen.
Wenn Sie bereits eine Idee oder eine Projektskizze haben, jedoch noch nach einem Verbundpartner suchen, melden Sie sich bei uns unter support@space2health.de. Wir helfen Ihnen gerne dabei, passende Verbundpartner im INNOspace Netzwerk Space2Health zu finden.
Alle wichtigen Informationen zur neuen Förderrichtlinie finden Sie auf den Seiten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
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